Büren. Auf ihrem Weg zu den Protesten gegen den G8 Gipfel in Heiligendamm machte die „Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen“ am Freitag, 25. Mai, Station vor dem europaweit größten Abschiebegefängnis in Büren (Kreis Paderborn).
Seit einer Woche ist die Karawane nun unterwegs quer durch Deutschland. In den nächsten Tagen steuert sie verschiedene norddeutsche Großstädte und Berlin, aber auch Orte, die auf keiner Landkarte verzeichnet sind, an. Das sind Flüchtlingslager und Abschiebegefängnisse. Wie Büren liegen sie meist weit auf dem Land und somit außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung. Durch vielfältige Aktionen schafft die Karawane Aufmerksamkeit für die Zusammenhänge zwischen Entscheidungen der G8, weltweiter Ausbeutung und Fluchtursachen.
Gegen 16 Uhr traf der Bus der Karawane mit knapp 50 Flüchtlingen, MigrantInnen und UnterstützerInnen vor dem Gefängnis ein. Empfangen wurde sie von etwa 50 AktivistInnen aus dem näheren Umkreis und Bielefeld. Durch Grußworte, verlesen über Lautsprecher in fünfzehn Sprachen wurde versucht die Menschen hinter den Gefängnismauern zu erreichen, ihnen Mut zuzusprechen und ihnen die Solidarität der Beteiligten zukommen zu lassen. Als Antwort kamen laute Rufe, Klatschen und Pfeifen.
Auf einem Dutzend Transparente verliehen die DemonstrantInnen ihrer Kritik über die bestehenden Verhältnisse Ausdruck. So war zu lesen: „Für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht“ oder „Freilassung der Gefangenen-Abschiebungen stoppen“. Einer der Unterstützer, Frank Gockel von der Initiative „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren", beschrieb in einem Redebeitrag den Haftalltag, geprägt von Sanktionierungen, Schikanen und Ohnmacht. Er stellte fest, dass solch unwürdige Behandlung und die unschuldige Inhaftierung Zehntausender eines Rechtstaates unwürdig seien und forderte die Abschaffung der Sondergesetze für Flüchtlinge und MigrantInnen.
Die Demonstranten stimmten lautstark ein mit der Forderung nach der Schließung aller Abschiebegefängnisse und der Forderung nach Umsetzung des Grundrechtes auf Bewegungsfreiheit für jeden Menschen. Trotz der bedrückenden Gefängnisatmosphäre war die Stimmung bis zum Schluss ausgelassen und kämpferisch. [Textquelle: redigierte Pressinformation von Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren]